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Wir trauern um unseren früheren Präsidenten Prälat Arnold Poll

„Sein Leitwort bestimmt bis heute unsere tägliche Arbeit“

Die Mitarbeiter des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger‘ trauern um Prälat Arnold Poll. Der ehemalige Präsident des Sternsinger-Hilfswerks verstarb am 16. April 2016 im Alter von 90 Jahren in Houverath. Zwei Jahrzehnte lang – von 1980 bis zum Jahr 2000 – hatte der in Hürtgenwald geborene Priester mit großem Engagement das in Aachen ansässige Hilfswerk geleitet. Im September 2015 hatte Prälat Poll in seiner Heimatgemeinde Erkelenz-Houverath noch seinen 90. Geburtstag gefeiert, am 25. Februar diesen Jahres sein Diamantenes Priesterjubiläum.

„Sein Leitwort Den Kindern helfen, dass sie heute leben können – bestimmt bis heute unsere tägliche Arbeit“, würdigt Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks, die Verdienste des Verstorbenen. „Mit großer Beharrlichkeit, viel Kreativität und Fantasie hat Prälat Poll die Sternsingeraktion entscheidend weiterentwickelt. Seine priesterliche Berufung hat er auf einzigartige Weise in den Dienst der Kinder gestellt. Wir sind dankbar, dass dieses missionarische Zeugnis im Engagement der Sternsinger weiterlebt.“

Im Dienst der Kinder unterwegs

In Altbundeskanzler Helmut Kohl und DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun konnte Prälat Poll zwei wichtige Freunde und Förderer für die Sternsinger gewinnen. Unter Helmut Kohl hatte 1984 zunächst in Bonn die Tradition der Sternsingerempfänge im Bundeskanzleramt begonnen, die bis heute andauert. Auch die Partnerschaft des Kindermissionswerks mit dem Deutschen Fußball-Bund begann während Prälat Polls Präsidentschaft und besteht immer noch, unter anderem durch die gemeinsame Förderung von Kinderprojekten mit der DFB-Stiftung Egidius Braun.

Um für die Sternsinger und deren Anliegen zu werben, war Prälat Poll unermüdlich unterwegs. In Fernseh-Talkshows machte er auf die bedrückende Lage von Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa aufmerksam und warb im TV gemeinsam mit Sternsingern für die Unterstützung der Hilfsprojekte in aller Welt. Auf seine Anregung hin taufte die Deutsche Bahn einen zwischen Köln und Hamburg pendelnden Intercity auf den Namen „Die Sternsinger“. Regelmäßig bereiste Prälat Poll die Länder des Südens, um sich persönlich von der Wirkung der geförderten Hilfsprojekte zu überzeugen.

„Die Zeit im Kindermissionswerk war meine schönste Zeit“

Als er die Präsidentschaft abgab, konnte Prälat Poll auf eine erfolgreiche Amtszeit zurückblicken: Die Zahl der Pfarrgemeinden, die sich an der Sternsingeraktion beteiligten, hatte sich verdoppelt. Das Spendenaufkommen war während seines Wirkens von zwölf auf rund 100 Millionen D-Mark gestiegen. „Es ist auch ein Verdienst von Arnold Poll, dass sich die Pfarrgemeinden in den ostdeutschen Bistümern nach der Wende 1989 flächendeckend der Sternsingeraktion anschlossen“, so Prälat Klaus Krämer. Auch Prälat Poll zog vor kurzem noch eine sehr positive Bilanz seiner Arbeit im Kindermissionswerk: „Es macht große Freude, sich in diesem Werk von Kindern für Kinder zu engagieren. Die Zeit im Kindermissionswerk war meine schönste Zeit.“

Auch nach Ende seiner Amtszeit ging Prälat Polls Einsatz für benachteiligte Kinder weiter: Im März 2000 gründete er den Verein „Kinder in die Mitte“. Im Oktober desselben Jahres wurde die „Prälat Arnold Poll Stiftung“ im Kindermissionswerk errichtet. Im August 2001 wurde Prälat Poll mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Bis kurz vor seinem Tod feierte er jeden Morgen eine Messe in seiner Heimatgemeinde Houverath. „Priester ist man sein Leben lang“, lautete seine Devise.