„Eine helle Spur der Freundlichkeit um die ganze Welt“
„Ihr zieht überall durch die Welt eine ganz helle Spur der Freundlichkeit, der Zuneigung und der Nächstenliebe. Eine Spur, die praktisch um die ganze Erde geht, und heute ist diese Lichtspur im Schloss Bellevue. Ihr wollt mir davon erzählen und ich bin dankbar“, mit diesen Worten dankte Bundespräsident Joachim Gauck heute 40 Sternsingern, die ihm und seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt am Dreikönigstag den Segen in seinen Amtssitz gebracht haben.
Die 40 Mädchen und Jungen aus den beiden Pfarrgemeinden St. Bonifatius in Bad Sooden-Allendorf und St. Peter in Petersberg im Bistum Fulda vertraten beim Empfang in Berlin die mehr als 300.000 Kinder und Jugendlichen, die rund um den Jahreswechsel als Sternsinger in ganz Deutschland unterwegs sind, den Segen zu den Menschen bringen und Spenden für Gleichaltrige in aller Welt sammeln. Eine ganz besondere Aufgabe hatten dabei Josefine (13), Paulina (16) und Tom (13) übernommen, die den Segen für dieses Jahr überbrachten. Josefine schrieb mit Kreide „20*C+M+B+17“ an das Schlossportal. „Christus mansionem benedicat. Das heißt: Christus segne dieses Haus, auch im Jahr 2017“, sagte Tom.
„Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“ lautet das Motto der Aktion Dreikönigssingen in diesem Jahr. „Der Klimawandel steht im Mittelpunkt und wir haben damit ein ganz aktuelles Thema aufgegriffen, das jeden Menschen betrifft“, erläuterte Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, der die Kinder gemeinsam mit Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), begleitete. „Der Klimawandel betrifft aber vor allem die Menschen, die am wenigsten dazu beigetragen haben, dass es zu diesem Klimawandel kommt. Die Menschen im Süden, die wir durch die Projekte der Sternsinger unterstützen.“
„Ihr macht dieses Land schön“
Mit seiner persönlichen Spende für die Aktion Dreikönigssingen fördert Bundespräsident Gauck ein Projekt zum Obst- und Gemüseanbau in der Turkuna in Kenia, dem Beispielland der diesjährigen Aktion. Weil es dort immer weniger regnet und die Viehwirtschaft zunehmend schwierig wird, erhalten die Menschen dort eine Unterstützung, um ihren Lebensunterhalt anders zu erwirtschaften. Bundespräsident Gauck gab den Jungen und Mädchen sehr persönliche Worte mit auf dem Weg: „Wenn ihr nach Hause kommt und wieder in der Schule seid, dann bestellt mal euren Lehrerinnen und Lehrern und euren Klassenkameraden einen schönen Gruß. Als der Bundespräsident euch gesehen hat, hat er wieder neu begriffen, dass Deutschland ein schönes Land ist. Und ihr mit eurem Tun, ihr macht dieses Land schön, und deshalb sage ich euch danke.“
Dort, wo sonst auch Königinnen und Könige aus aller Welt empfangen werden, versammelte der Bundespräsident zum Abschluss des Empfangs noch einmal alle Kinder für ein Erinnerungsfoto um sich. Schließlich war es für das Staatsoberhaupt, der Mitte März seine Amtszeit beendet, der letzte Besucher der Sternsinger. Eine Krone habe er ja dann nicht abzugeben, scherzte Gauck.
Der Bundespräsident empfing zum fünften Mal Sternsinger in seinem Amtssitz. Anfang 2013 hatte er Könige aus dem Bistum Mainz begrüßt, im Januar 2014 Sternsinger aus dem Bistum Würzburg, 2015 Mädchen und Jungen aus dem Erzbistum Köln sowie 2016 Sternsinger aus dem Erzbistum Paderborn.
Rund 994 Millionen Euro, mehr als 70.100 Projekte
Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70.100 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 58. Aktion zum Jahresbeginn 2016 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.282 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 46,2 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe.
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DKS-Nr. 02 / 2017
tvb
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