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Gesundheit für alle Kinder – wie kann das gelingen?

Drei Fragen an Dr. Barbara Breyhan, Fachreferentin für Gesundheit im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘.

Drei Fragen an Dr. Barbara Breyhan, Fachreferentin für Gesundheit im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘. Foto: Martin Steffen/Kindermissionswerk

Anlässlich des Jubiläumsjahres des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘ wird die gesundheitliche Situation der Mädchen und Jungen weltweit in den Mittelpunkt eines Online-Symposiums gestellt. Titel und Leitfrage der internationalen Konferenz lauten: „Der Planet und seine Kinder. Gesundheit für alle Kinder – wie kann das gelingen?“

Drei Fragen an Dr. Barbara Breyhan, Fachreferentin für Gesundheit im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘.

Dr. Breyhan, wo werden die größten Herausforderungen in den kommenden Jahren liegen?

Nun, zunächst ist da sicherlich die Bewältigung der Corona-Pandemie. Wir wissen noch nicht, wie sich das Virus weiter entwickelt und was uns in den kommenden Monaten noch erwarten wird. Unabhängig von der unmittelbaren Corona-Situation hat die Pandemie jedoch noch Folgen für die Gesundheit, etwa dass Kinder nicht geimpft wurden, dass viele Menschen in Folge des Lockdowns Gesundheitseinrichtungen nicht aufsuchten. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Klimakrise erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen weltweit hat und uns in den kommenden Jahren vor immense Herausforderungen stellen wird.

Im vergangenen Jahr ist erstmals seit langem die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, wieder gestiegen. Nach Schätzungen der Weltbank können in diesem Jahr 100 bis 150 Millionen Menschen in  extreme Armut stürzen.  Der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit ist hinlänglich bekannt und dokumentiert. Die Gesundheitsversorgung, insbesondere auch die der Kinder, wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie stark der Einfluss schwacher Gesundheitssysteme auf unser globalisiertes Miteinander ist.

Wo auf der Welt sind Mädchen und Jungen ganz besonders gefährdet?

Wir haben im letzten Jahr im Zeitraffer gesehen, was auch die Klimakrise zeigt, nur dass dies eher im Verborgenen, weil Langsamen, geschieht: Am stärksten betroffen sind in allen Gesellschaften die Schwächsten und Ärmsten.  Sie haben die geringsten Möglichkeiten, Krisen abzufedern, Tagelöhner können nicht im Homeoffice arbeiten, haben keine Rücklagen, die ihnen und ihren Familien das Überleben sichern. Die Ärmsten sind von Dürren stärker betroffen, können Klimaschäden nicht kompensieren. Kinder als die schwächsten Glieder der Gesellschaft trifft dies besonders hart. Sie sind abhängig von den Eltern, viele haben durch die langen Schulschließungen den Anschluss verloren und werden nicht wieder in die Schulen zurückkehren. Es ist daher nicht nur eine Frage des „Wo auf der Welt“, sondern auch „Wer in der Gesellschaft“.

Was wird zukünftig nötig sein, um den Herausforderungen begegnen zu können?

Gesundheit – und gerade Gesundheit von Kindern - ist ein zentrales Thema. Nur gesunde Kinder können ihr volles Potential entfalten und können sich dann als erwachsene Menschen wirkungsvoll in die Gesellschaft einbringen. Es wird allerdings nicht die zentrale Herangehensweise geben, die überall auf der Welt anwendbar sein wird. Sicher wird es darauf ankommen, die Gesundheitssysteme zu stärken, sicherzustellen, dass Personal und Ausstattung in ausreichendem Maße vorhanden sind, dass besonders auch die Kinder einen guten Zugang zu Gesundheitsdiensten haben.

Corona-Pandemie und Klimakrise zeigen uns viel mehr, wie eng alles auf diesem Planeten miteinander verwoben ist. Wir lernen, wie sehr unsere Gesundheit beeinflusst wird von der Gesundheit der Tiere und den Umweltbedingungen, unter denen wir leben. Wir lernen, dass es uns nur gut gehen kann, wenn es auch dem Planeten Erde als Ganzem gut geht – Planetary-Health heißt dieser wissenschaftliche Ansatz. Wir müssen lernen, wie wir mit diesem Wissen gemeinsam mit unseren Partnern in der Welt die großen vor uns liegenden Herausforderungen angehen können. Als Beitrag zu dieser Diskussion, veranstaltet das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ gemeinsam mit dem Missionsärztlichen Institut in Würzburg ein Online-Symposium zur Kindergesundheit.

Hinweis:

Das Online-Symposium zum Thema „Kindergesundheit weltweit“ findet am 5. November 2021 statt. Veranstalter der internationalen Konferenz sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und das Missionsärztliche Institut Würzburg. Anmeldungen sind bis zum 2. November 2021 möglich unter: www.sternsinger.de/childhealth

>> Die Antworten als Text- und Audio-Datei, sowie Fotos von Dr. Barbara Breyhan finden Sie hier

 

 

 

 

 

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