Kaiserwetter in Neumarkt für Königinnen und Könige
Die vielen Kronen und funkelnden Gewänder strahlten mit der Sonne um die Wette: Bei bestem Wetter haben heute 2.200 Kinder und Jugendliche die Eröffnung der 59. Aktion Dreikönigssingen in Neumarkt in der Oberpfalz gefeiert. Es war der erste Auftakt zu einer Sternsingeraktion im Bistum Eichstätt.
„Ich freue mich, dass ihr alle hier seid“, sagte Dr. Gregor Maria Hanke, Bischof von Eichstätt, zu den kleinen und großen Königen in der Jurahalle. Dorthin war im Vorfeld der Gottesdienst verlegt worden, weil sich so viele Kinder für die Eröffnung angemeldet hatten. Bischof Hanke erinnerte die Kinder und Jugendlichen daran, warum der Stern so wichtig für die Sternsinger ist: „Der Stern, den ihr mit euch tragt, ist nicht nur ein Erinnerungszeichen an den Stern von Bethlehem, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind, sondern dieser Stern ist für euch eine Einladung. Du sollst das Licht, das Jesus uns gebracht hat, in dir tragen. Und wenn ihr durch die Straßen geht, ladet ihr die Menschen auch dazu ein, Freund und Freundin von Jesus zu werden.“ Und ein Lob für die engagierten Mädchen und Jungen schloss der Bischof natürlich an: „Die begeisterten jungen Sternsingerinnen und Sternsinger zu erleben, ist etwas schönes. Da schlägt einem die Zukunft entgegen. Das macht mich froh, das ist wirkliche Weihnachtsfreunde.“
Den Gottesdienst feierte Bischof Hanke gemeinsam mit Dr. Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, Dr. Stefan Oster, Bischof von Passau, Dr. Thomas Dabre, Bischof von Poona (Indien), Domkapitular Prälat Dr. Christoph Kühn, Beauftragter für die Angelegenheiten der Weltkirche im Bistum Eichstätt, Domvikar Christoph Witczak, Diözesanjugendpfarrer und Leiter des Bischöflichen Jugendamtes im Bistum Eichstätt, Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, und Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Beifall von zahllosen Zuschauern am Wegesrand
Nach dem Gottesdienst zogen die Mädchen und Jungen gemeinsam zum Rathaus, wo ein musikalisches Programm wartete. Anschließend führten Lara Plank (13), Hannah Simon (12), Fabian Macher (12) und Jonathan Fürst (9) aus der Pfarrgemeinde St. Johannes in Neumarkt den Zug der Sternsinger durch ihre Heimatstadt zurück zur Jurahalle. „Das ist anstrengend, aber sehr schön“, waren sich die Vier einig, die ganz am Anfang des Zuges laufen durften. „Ich finde das cool, dass Neumarkt jetzt bekannter wird“, sagte Hannah. „Das ist wirklich etwas ganz besonders“, fand auch Fabian. Die Sternsinger waren begeistert, dass so viele Menschen Beifall klatschend an den Straßenrändern ihren Zug begleitet hatten. In der Halle feierten die Kinder und Jugendlichen dann noch gemeinsam ein Sternsingerfest.
Über die herzliche Stimmung in Neumarkt freute sich auch Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘: „Ich war sehr beeindruckt. Wir haben natürlich einen wunderbaren Tag erwischt. Es sind unglaublich viele Sternsinger gekommen. Vielmehr als wir gedacht haben. Das war zuerst ein Problem sie unterzubringen. Es war wunderbar, dass wir in der Jurahalle diesen tollen Gottesdienst und einen großartigen Zug zum Rathaus und wieder zurück in die Halle hatten mit vielen Leuten aus der Stadt, die den Sternsingern zugejubelt haben. Die Neumarkter haben den Sternsingern einen wunderbaren Empfang bereitet.“ Der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Pfarrer Dirk Bingener, dankte den Sternsingern für ihren Dienst. „Die vielen Kinder und Jugendlichen, die hier so freudig die Eröffnung in Neumarkt gefeiert haben, stehen für das Engagement von 300.000 Kindern und Jugendlichen in ganz Deutschland. Die Sternsingerinnen und Sternsinger schauen über den Tellerrand hinaus und stehen mit ihrem Einsatz gemeinschaftlich und solidarisch für die gute Sache ein. Unser Dank gilt ihnen und den vielen Helferinnen und Helfern aus Neumarkt und Umgebung, die zum Gelingen dieses Tages so großartig beigetragen haben“, so Bingener. Bei der Eröffnung waren 120 hauptberufliche und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den Pfarrgemeinden des Bistums, den Mitgliedsverbänden des BDKJ im Bistum Eichstätt, Ministrantinnen und Ministranten sowie Helfende und Mitarbeitende aus dem bischöflichen Ordinariat und dem Bischöflichen Jugendamt dabei.
Rund um den Jahreswechsel sind die Sternsinger überall in Deutschland unterwegs. Unter dem Leitwort „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“ machen sie bei der 59. Aktion Dreikönigssingen besonders auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam. Zur Eröffnung kamen 2.200 Sternsinger aus gut 130 Pfarrgruppen, davon der Großteil aus dem Bistum Eichstätt. Zudem waren Gruppen aus den zehn (Erz-)Bistümern Regensburg, Speyer, Mainz, Rottenburg-Stuttgart, Paderborn, Augsburg, München und Freising, Würzburg, Passau und Bamberg dabei. Im Bistum Eichstätt bereiteten das Referat Weltkirche, das Bischöfliche Jugendamt, das Referat Ministrantenpastoral und Jugendspiritualität, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Diözesanverband Eichstätt, sowie die Verantwortlichen für die katholische Jugendarbeit in der Region Neumarkt die Eröffnung vor.
Rund 994 Millionen Euro, mehr als 70.100 Projekte
Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70.100 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 58. Aktion zum Jahresbeginn 2016 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.282 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 46,2 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe.
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DKS-Nr. 20 / 2016
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