Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ und missio Aachen erhalten Ghana-Award der Jakob-Christian-Adam-Stiftung
Aachen/Köln. Das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ und das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen haben den Ghana-Award der Jakob-Christian-Adam-Stiftung erhalten. Der in diesem Jahr erstmals mit 200.000 Euro dotierte Preis ging zu gleichen Teilen an die beiden Hilfswerke. Die Sternsinger fördern damit in Ghana ein dreijähriges Trainingsprogramm für Lehrer, missio Aachen den Bau eines Pastoral- und Sozialzentrums. Den Preis übergab Ministerpräsident a.D. Professor Dr. Jürgen Rüttgers am Montag in Köln Prälat Dr. Klaus Krämer, den Präsidenten der beiden Aachener Hilfswerke. Die Jakob-Christian-Adam-Stiftung geht auf die Initiative eines Ehepaars aus dem Raum Bonn zurück und fördert unter anderem Bildungsprojekte für junge Menschen in Ghana.
„Projekte setzen auf Selbstverantwortung“
„Ich freue mich als früherer Ministerpräsident, dass mit den Sternsingern und missio zwei in Afrika so engagierte katholische Hilfswerke mit Sitz in Nordrhein-Westfalen den Ghana-Award der Jakob-Christian-Adam-Stiftung erhalten“, sagte Professor Rüttgers in seiner Laudatio. „Der Preis zeichnet zwei Projekte aus, die darauf setzen, dass die Jugend Ghanas selbstverantwortlich und gut ausgebildet ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen will“, so Rüttgers weiter. „Wenn kirchliche Hilfswerke aus Deutschland und die Ortskirche in Ghana solche Projekte gemeinsam auf Augenhöhe umsetzen, dann ist das eine vorbildliche Art der Zusammenarbeit“, lobte Rüttgers das Konzept der Sternsinger und von missio.
Kindermissionswerk: Besserer Unterricht dank guter Ausbildung
Das Hilfswerk der Sternsinger erhielt den Preis für ein dreijähriges Programm zur Fortbildung von Lehren in Ghana. „Zwar hat sich der Zugang für Kinder zur Schule in Ghana verbessert, dennoch haben viele Lehrkräfte keine entsprechende Ausbildung“, so Prälat Krämer. „Die schlechte Qualifikation der Lehrer wirkt sich natürlich unmittelbar auf die Leistungen der Schüler aus und ist ein wesentliches Kriterium dafür, dass viele Schüler schlechte oder keine Abschlüsse bekommen“, erklärte Krämer. Dank der Hilfe der Jakob-Christian-Adam-Stiftung in Höhe von 100.000 Euro können jetzt die Projektpartner des Kindermissionswerks an 90 Schulen in Ghana Fortbildungen in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Englisch und Sozialkunde für 315 Lehrer anbieten, die rund 7.000 Schüler unterrichten. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung auch ein Bildungsprojekt für Mädchen mit 7.000 Euro.
missio: Weiterbildung für junge kirchliche Führungskräfte
Die Jakob-Christian-Adam-Stiftung fördert mit dem Ghana-Award und 100.000 Euro den Bau eines Pastoral- und Sozialzentrums der katholischen ghanaischen Diözese Techiman, die erst vor zehn Jahren gegründet wurde. 44 Prozent der Bevölkerung dort sind jünger als 15 Jahre, 73 Prozent jünger als 35 Jahre. Deshalb liegt einer der Arbeitsschwerpunkte der Diözese in der Aus- und Weiterbildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Frauen. Sie sollen lernen, wie man Gruppen leitet, andere junge Menschen im Glauben stärken und sie in vielfältigen Alltags- und Lebensfragen begleiten kann. Die Arbeit wird bisher durch fehlende Infrastruktur erschwert. „Die Diözese Techiman möchte deshalb ein Pastoral- und Sozialzentrum bauen. Denn die Kirche in Ghana braucht junge Führungskräfte, um eine gute kirchliche Kinder- und Jugendarbeit zu machen. Wenn die jungen Menschen lernen, füreinander Verantwortung zu übernehmen, sich selbst zu organisieren, dann profitiert davon nicht allein die Kirche, sondern die gesamte Zivilgesellschaft“, bedankte sich Prälat Krämer für den Ghana-Award. Das Zentrum soll für 80 Personen Unterkunftsmöglichkeiten bieten und für 120 Personen einen großen Versammlungsraum erhalten. Das Zentrum steht auch nicht-kirchlichen Organisationen und Gruppen zur Verfügung.
Die Jakob-Christian-Adam-Stiftung feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag. Sie vergibt den Ghana-Award seit 2007. „Bildung gilt als ein Schlüssel im Kampf gegen Benachteiligung und Armut. Wer Lehrer und junge Führungskräfte in der Kirche fördert, schafft die Grundlagen dafür, dass ganze Generationen einer Familie den Sprung aus der Armut schaffen und sich in der Gesellschaft für ein Leben in Würde für alle einsetzen können“, würdigte Christoph Konopka, der geschäftsführende Vorstand der Stiftung, die Preisvergabe.
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PM 13 -2017
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