Kindermissionswerk informiert über Aufarbeitung
Aachen. Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ arbeitet die Jahre 2000 bis 2010 auf, in denen Pfarrer P. Präsident des Hilfswerks war. Auslöser dazu war ein öffentlicher Aufruf des Erzbistums Köln vom 29. Juni 2022, in dem darüber informiert wurde, dass sich der 2019 verstorbene Pfarrer P. vor seiner Amtszeit beim Kindermissionswerk in den 70er Jahren gegenüber einer schutzbedürftigen Person sexuell missbräuchlich verhalten hat. Das Erzbistum Köln hat Ende Juni 2022 mögliche weitere Betroffene dazu aufgerufen, sich bei den unabhängigen Beauftragten des Erzbistums zu melden. Das Kindermissionswerk schloss sich dem Aufruf umgehend an.
Unmittelbare Maßnahmen: Gespräche, psychologische Begleitung, Aktenanalyse und Hinweise auf der Website
Im ersten Schritt hat das Kindermissionswerk begonnen, Gespräche mit damaligen Mitarbeitenden und Funktionsträgern anzubieten und zu führen, die mit Pfarrer P. zusammengearbeitet haben. Das Kindermissionswerk arbeitet dazu auch mit einer externen Beratung zusammen. Unmittelbar nach dem Aufruf des Erzbistums Köln am 29. Juni an mögliche weitere Missbrauchsbetroffene von Pfarrer P. hat das Kindermissionswerk eine psychologische Krisenintervention sichergestellt. Für die Mitarbeitenden stehen seitdem externe Psychologinnen und Psychologen zu Gesprächen bereit.
Darüber hinaus wurde begonnen, interne Akten wie Personalunterlagen, Vorstandsakten etc. zu analysieren. Auch projektbezogene Unterlagen werden in die Analyse einbezogen. Geprüft werden soll, ob sich aus den Dokumenten Hinweise auf ein missbräuchliches Verhalten ergeben.
Auf der Internetseite des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘ wurden Inhalte, die mit Pfarrer P. zu tun haben, mit einem entsprechenden Hinweis versehen. Aus Gründen der Transparenz hat das Kindermissionswerk davon abgesehen, Inhalte zu Pfarrer P. ganz von der Website zu entfernen.
Zeitraum von drei bis sechs Monaten für Umsetzung der unmittelbaren Maßnahmen
Da es sich um einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren handelt, der detailliert zu untersuchen ist, wird die Umsetzung dieser unmittelbaren Maßnahmen nach heutiger Einschätzung etwa drei bis sechs Monate einnehmen. Anschließend wird das Kindermissionswerk über Erkenntnisse aus diesen unmittelbaren Maßnahmen im Rahmen des rechtlich Möglichen informieren.
Mögliche weitere Betroffene sollen sich melden
Das Kindermissionswerk ruft weiterhin dazu auf, dass sich mögliche Betroffene oder Personen, die Hinweise geben können, bei den entsprechenden Stellen des Erzbistums Köln melden. Den Aufruf des Erzbistums Köln gibt es unter: www.erzbistum-koeln.de/news/Erzbistum-Koeln-bittet-um-Unterstuetzung-bei-Aufklaerung-00001/
Unabhängige externe Studie wird geprüft
Ergänzend zu diesen unmittelbaren Maßnahmen prüft das Kindermissionswerk derzeit, eine externe, unabhängige Studie in Auftrag zu geben. Der zu untersuchende Zeitraum, der Untersuchungsgegenstand und das weitere Vorgehen sollen auf Grundlage der aus den unmittelbaren Maßnahmen gewonnenen Erkenntnisse mit einer noch auszuwählenden externen Institution vereinbart werden.
Hintergrund Missbrauchsfall Pfarrer P.:
Das Erzbistum Köln hatte sich am 29. Juni 2022 in einem Aufruf an mögliche weitere Missbrauchsbetroffene des 2019 verstorbenen Pfarrers P. gewandt. Das Kindermissionswerk verbreitete diesen Aufruf ebenfalls. Pfarrer P. war von 2000 bis 2010 Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. Vor seiner Amtszeit im Kindermissionswerk hat sich P. in den 70er Jahren gegenüber einer schutzbedürftigen Person sexuell missbräuchlich verhalten. Ob die betroffene Person zum Tatzeitpunkt bereits das 18. Lebensjahr vollendet hatte, konnte nicht abschließend geklärt werden. Der Missbrauchsfall Pfarrer P. wurde durch die Missbrauchsstudie des Erzbistums Köln dokumentiert.
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PM 12-2022
RB
>>Die Stellungnahme des Kindermissionswerks vom 29. Juni 2022 finden Sie hier.
Kontakt:
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘
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