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„Millionen junge Menschen sind aus dem Blick geraten“

Ein Statement von Petra Schürmann, Fachreferentin für Kinderrechte im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘, zum Weltkindertag am 20. September.

Rückblick: Noch 2019 wurden 30 Jahre Kinderrechte weltweit groß gefeiert. Es gingen noch nie so viele Kinder weltweit in die Schule wie in den letzten Jahren. Doch seit der Covid-19-Pandemie ist alles anders. Foto: Alice Smeets/Kindermissionswerk

Aachen. Zum Weltkindertag am kommenden Sonntag, 20. September, äußert sich Petra Schürmann, Fachreferentin für Kinderrechte im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘:

„Letztes Jahr wurden 30 Jahre Kinderrechte weltweit groß gefeiert. Gerade die Erfolge im Bereich der Bildung standen vielerorts im Mittelpunkt. Es gingen noch nie so viele Kinder weltweit in die Schule wie in den vergangenen Jahren. Doch seit der Covid-19-Pandemie ist alles anders, ein globaler Bildungsnotstand könnte die Folge sein. Viele Schulen weltweit sind seit Monaten geschlossen, mancherorts sind die Schulen sogar bis Ende dieses Jahres zu. Millionen junge Menschen sind aus dem Blick geraten, haben kaum Kontakt zu ihren Lehrerinnen und Lehrern, erhalten keine warme Mahlzeit in der Schule und können sich bei Problemen zu Hause nicht an vertraute Personen in der Schule wenden.
Partner des Kindermissionswerks berichten davon, dass sie große Sorge haben, dass viele Kinder nicht mehr in die Schule zurückkehren werden, weil sie in Kinderarbeit oder Frühehen gezwungen werden. Mädchen werden davon besonders stark betroffen sein. Kinder aus armen und benachteiligten Familien erleiden die größten Rückschläge, denn sie haben keinen Zugang zum Internet und zu digitalen Lernangeboten. Je länger Kinder und Jugendliche der Schule fernbleiben, umso höher werden die Risiken von Teenager-Schwangerschaften, Kinderarbeit und familiärer Gewalt. In vielen Entwicklungsländern muss dringend in Bildung investiert werden, Bildungsetats dürfen gerade jetzt nicht gekürzt werden. Kinder und ihr Recht auf Bildung müssen Priorität haben. Helfen kann auch eine global finanzierte Bildungsoffensive mit dem Ziel, möglichst viele Kinder in die Schulen zurückzubringen und die entstandenen Bildungslücken zu schließen. Wenn weiterhin Millionen Kinder von der Schule ausgeschlossen werden, gehen uns bis heute erreichte, globale Entwicklungsschritte auf Dauer verloren.“

761 Bildungsprojekte mit rund 26 Millionen Euro gefördert

Weltweit hat das Kindermissionswerk im vergangenen Jahr 761 Projekte mit insgesamt mehr als 26 Millionen Euro (exakt: 26.132.312,36 Euro) im Bereich Bildung gefördert. Darunter 258 Projekte in Afrika, 249 in Asien, 232 in Lateinamerika, 19 in Osteuropa und drei internationale Projekte. Von der Hilfe der Sternsinger in Deutschland profitierten die Kinder auf der ganzen Welt, beispielsweise durch ein Programm zur schulischen Eingliederung für syrische Flüchtlinge im Libanon, durch Schul- und Berufsausbildung für indigene Kinder in Ecuador, durch den Bau einer Sekundarschule für gehörlose und hörende Kinder in Sierra Leone, durch schulische und psycho-soziale Unterstützung für binnenvertriebene Kinder im Irak oder die Ausstattung von Werkstätten zur Berufsausbildung von Schulabbrechern in Vietnam.

PM 20-2020

RB

>> Das Statement von Petra Schürmann als Audio-Datei und ein Foto zum Thema stehen Ihnen hier kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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