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„Ohne Essen ins Bett zu gehen, ist doof, weil du vor lauter Hunger nicht einschlafen kannst“, erinnert sich Ismael. Er und sein älterer Bruder Manuel (13) bekamen mit, wenn die Mutter vor Verzweiflung vor dem leeren Kühlschrank weinte. Sie gingen dann heimlich betteln oder wühlten im Müll. Die Mutter schickte die Jungs los, wenn wieder das Gerücht umging, die Regierung teile Nahrungsmittelpakete aus. Aber die reichten nie für alle, und manchmal kamen die beiden nach vielen Stunden Wartens mit leeren Händen nach Hause.
Venezuela, einst ein reicher Erdölstaat, rutschte durch Korruption, Hyperinflation und Misswirtschaft der sozialistischen Regierung in die Krise. Die Importe kamen ins Stocken, Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie gingen durch Enteignung und Preiskontrollen bankrott. Das Essen wurde knapper und teurer, die Menschen hatten kein Bargeld mehr, und Ismaels Eltern mussten ihren Obststand aufgeben.
„Zuerst verringerten wir die Essensportionen, dann haben wir Eltern eine Mahlzeit übersprungen, aber zuletzt reichte es für alle nur noch zu einer Mahlzeit am Tag“, erzählt Mutter Maria Sosa. Sie magerte ab, wog nur noch 47 Kilogramm bei einer Größe von 1,63 Metern, und konnte auch ihre jüngste Tochter Yannovis kaum mehr stillen.
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Irgendwann weinten die jüngeren Geschwister so lange, dass die Eltern sagten, es reiche. Am nächsten Tag brachten sie die sechs Kinder zu den Großeltern und verschwanden über die Grenze nach Kolumbien. Drei Monate später kamen sie zurück und holten die Kinder nach. „Das war gerade noch rechtzeitig“, sagt Sozialarbeiterin Fernanda Zambrano vom Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Cúcuta, einem Projektpartner der Sternsinger. Die zweijährige Yannovis litt unter hochgradiger Anämie.
Täglich überqueren tausende Venezolaner die Grenzbrücke nach Kolumbien. Viele sind auf der Durchreise, andere bleiben und versuchen, sich mit Aushilfsjobs über Wasser zu halten, weitere essen bei einer kirchlichen Armenspeisung oder besorgen Medikamente, die es in Venezuela nicht mehr gibt.
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) half Ismaels Familie mit Nahrungsmitteln und Arztbesuchen. Vor allem Yannovis leidet unter den Spätfolgen der frühkindlichen Unterernährung und ist häufig krank. Immer wieder kommt die Familie im JRS-Büro vorbei und bittet um Unterstützung. Zuletzt war es eine verschleppte Ohrenentzündung. Ein Arztbesuch und die Medikamente kosten umgerechnet bis zu 30 Euro, zu viel Geld für die Familie. „Gäbe es den Jesuiten-Flüchtlingsdienst nicht, wäre die Kleine vielleicht nicht mehr am Leben“, sagt Vater Antonio Carpio.
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Auch bei der Suche nach einem Schulplatz für die Kinder half der Orden. Zuerst wollte keine Schule die Geschwister aufnehmen. „Alles voll, kein Platz für Venezolaner“, hieß es. „Wir waren verzweifelt, denn wir konnten die Kinder ja nicht auf die Straße zum Arbeiten mitnehmen“, sagt Carpio. Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst erstritt vor Gericht in einem Eilverfahren einen Schulplatz für alle drei.
„Noch ist alles nicht so einfach, aber ich kann wieder in die Zukunft schauen“, sagt Mutter Maria Sosa. Alleine die drei Mahlzeiten am Tag, so simpel sie sein mögen, sind für sie eine große Beruhigung.
So helfen die Partner der Sternsinger vor Ort:
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS), der in mehr als 50 Ländern mit Vertriebenen arbeitet, hat auch in Cúcuta ein Nothilfeprogramm gestartet. Viele venezolanische Flüchtlinge, die über die Grenzbrücke nach Kolumbien kommen, sind krank, traumatisiert und unterernährt. Sie brauchen dringend Unterstützung. Die Mitarbeiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes nehmen sich vor allem der Kinder, Jugendlichen und jungen Mütter an. Mit ihrem umfassenden Programm leisten sie nicht nur humanitäre Hilfe, sondern geben den Familien eine Perspektive.
Die Hilfe konkret:
- Medizinische Betreuung
- Verteilung von Nahrungsmitteln
- Psychologische Beratung und rechtliche Beratung
- Organisation von Schulplätzen
- Übernahme von Monatsmieten