Reporter Willi Weitzel war für die Sternsinger im Libanon unterwegs. In einem Sternsinger-Projekt lernt Willi, wie ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und Religion gelingen kann. In einem Flüchtlingslager trifft der Reporter Kassem und seine Familie. Sie sind vor dem Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien geflohen und wünschen sich vor allem eines: Frieden.
Sternsinger-Projekt Aktion Dreikönigssingen 2020
In Frieden aufwachsen im Libanon und weltweit
Als eine Bombe ihr Haus im syrischen Idlib traf, floh Nour mit ihrer Familie in den Libanon. Das Leben im Flüchtlingslager ist nicht einfach, doch im Projekt des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes finden Nour und ihre Geschwister ein Stück Normalität.
Nour lebt mit ihrer Familie in einem Zelt aus Holzlatten und Plastikplanen. Wenn es regnet, ist alles feucht und kalt – ihre Kleidung, ihre Decke und ihre Matratze. Gegen die Kälte gibt es immerhin einen Dieselofen.
Die Flucht in die libanesischen Bekaa-Ebene war für die Familie die einzige Rettung, denn in ihrer Heimat Syrien herrschte Krieg. „Wir fühlen uns hier sicher“, sagt Nours Mutter Riham und drückt die kleine Fatme an sich. „Sicherheit bedeutet Frieden, und ich will, dass meine Kinder in Frieden aufwachsen können.“
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Doch auch das Leben im Flüchtlingscamp ist nicht einfach. Draußen zu spielen ist gefährlich. Am Tag gibt es eine warme Mahlzeit, die kaum für alle reicht. Das wenige Essen teilt Mutter Riham gerecht unter den Kindern auf, ihre eigene Portion fällt oft klein aus.
Vater Ahmed arbeitet als Tagelöhner. Sein Verdienst reicht gerade aus, um über die Runden zu kommen. Sein elfjähriger Sohn muss mitarbeiten, damit die Familie über die Runden kommt.
Nour und ihre Schwestern verbringen die meiste Zeit in dem engen, dunklen Zelt. „Draußen ist es zu gefährlich“, sagt die Mutter. Erst kürzlich habe es einen Streit gegeben, bei dem zwei Männer in der Nachbarschaft mit dem Messer aufeinander losgegangen seien.
So wie Nour und ihrer Familie geht es rund einer Million syrischer Flüchtlinge, die im Libanon leben. Etwa ein Drittel von ihnen ist in die Bekaa-Ebene geflüchtet.
So helfen die Sternsinger
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst, ein langjähriger Partner der Sternsinger, hat in der Bekaa-Ebene drei Zentren eröffnet, mit Unterricht und Freizeitangeboten für Flüchtlingskinder wie Nour. Die Mitarbeiter bereiten die Jungen und Mädchen auf den Unterricht an einer libanesischen Schule vor und geben ihnen ein Stück Normalität und Stabilität zurück. Viele der Kinder lernen erst hier, was Frieden bedeutet. Sie haben den Krieg in ihrer Heimat erlebt und sind gezeichnet von der Flucht.
Täglich bekommen die Kinder in den Zentren eine warme Mahlzeit. In den kalten Wintermonaten erhalten sie warme Kleidung. Sozialarbeiter und Psychologen kümmern sich um traumatisierte Kinder und beziehen die Familien mit ein.
Für Nour sind die Stunden im Zentrum des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes die schönste Abwechslung vom eintönigen Alltag. Gemeinsam mit ihren Geschwistern kann sie hier lernen und spielen, einige Stunden unbeschwert sein.
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weitere Friedensprojekte im Libanon
Die Sternsinger unterstützen im Libanon neben der Arbeit des Jesuitenflüchtlingsdiensts vielfältige Projekte, um den Kindern eine Zukunft in Frieden zu ermöglichen.
Frieden in geschütztem Raum
In Frieden zusammenleben
Die Freunde Rabella und Raman sind auf dem aktuellen Plakat zur Sternsingeraktion zu sehen. Sie leben im Beiruter Stadtteil Bourj Hammoud, zusammen mit vielen Menschen unterschiedlicher Herkunft - und das auf engem Raum. Das führt regelmäßig zu Konflikten. Damit die Kinder des Viertels in einem geschützten Rahmen lernen und spielen können, organisiert die Caritas mit Unterstützung der Sternsinger ein Nachmittagsprogramm. Hier lernen die Mädchen und Jungen, friedlich miteinander zu leben.
Frieden durch Bildung und Dialog
Vielfalt wertschätzen
Die von den Sternsingern unterstützte Adyan-Stiftung setzt auf Bildung und Dialog, um das Misstrauen zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen abzubauen und Werte wie Vielfalt und friedliches Zusammenleben zu fördern. Im Alwan-Programm beschäftigen sich Kinder und Jugendliche an 42 libanesischen Schulen mit Fragen der Weltreligionen und der eigenen Identität. Sie werden in gewaltfreier Kommunikation geschult und leisten soziale Dienste.
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