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Libanon: Unterricht und Mahlzeiten für syrische Flüchtlingskinder

Sternsinger helfen mit 600.000 Euro

Das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ unterstützt die Arbeit des Jesuiten Flüchtlingsdienstes (JRS) im Libanon mit 600.000 Euro. Durch die Hilfe kann der langjährige Projektpartner sein Bildungsprogramm für syrische Flüchtlingskinder in der Bekaa-Ebene, nahe der syrischen Grenze, ausweiten. In Zusammenarbeit mit lokalen Nichtregierungsorganisationen entstehen neue Bildungseinrichtungen: eine staatlich anerkannte Schule und zwei informelle Schulen in Containern. In den Einrichtungen werden Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis 14 Jahren unterrichtet.

Kinder auf den normalen Unterricht vorbereiten

Da ein Großteil der Kinder ohne Frühstück in den Unterricht kommt, erhalten sie in der Schule außerdem täglich eine gesunde Mahlzeit. Neben der bislang vom JRS betriebenen Schule in Kfar Zabad mit rund 220 Schülern können in der Bekaa-Ebene nun weitere rund 1.300 Mädchen und Jungen den Unterricht besuchen. Ziel ist es, die Kinder längerfristig auf eine Eingliederung in den normalen Unterricht vorzubereiten. In dieser Region liegt der Anteil der Kinder, die keine Schule besuchen können, bei rund 85 Prozent. Die Lehrkräfte, meist selbst Flüchtlinge, nehmen zweimal pro Jahr an pädagogischen Fortbildungen teil. Jede Schule beschäftigt einen Sozialarbeiter, der sich besonders um die psychischen und sozialen Probleme der Mädchen und Jungen kümmert, Hausbesuche macht und bei Bedarf weitere Hilfen vermittelt.

Die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Libanon wird aktuell auf rund 1,2 Millionen geschätzt. Hinzu kommen mehrere hundert nicht registrierte Flüchtlinge, die über das ganze Land verteilt leben. Da es im Libanon keine offiziellen Flüchtlingslager gibt, leben viele Familien in überteuerten Mietwohnungen unter oftmals sehr schlechten Bedingungen oder in inoffiziellen Zeltsiedlungen. Rund 70 Prozent der Flüchtlingsfamilien leben bereits jetzt unterhalb der Armutsgrenze, über 67 Prozent aller Flüchtlinge im Libanon haben Zuflucht in der Bekaa-Ebene gefunden. Viele Flüchtlingskinder haben seit über zwei Jahren keine Schule mehr besucht. Der JRS unterstützt mit seinen Bildungsprogrammen die staatlichen Bemühungen, möglichst viele Kinder in das öffentliche Schulsystem zu integrieren. Die Mitarbeiter arbeiten in enger Abstimmung mit dem Erziehungsministerium zusammen.