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Nothilfe für Flüchtlingskinder im Libanon
Jeden Winter spitzt sich die Lage für Flüchtlingsfamilien in der Bekaa-Ebene im Libanon zu. Vor allem den Kindern setzt die bittere Kälte extrem zu. Dabei haben sie nach ihrer Flucht aus dem Nachbarland Syrien schon genug gelitten.
Offizielle Flüchtlingslager gibt es nicht und doch reiht sich Zelt an Zelt. Der Schnee bleibt auf ihnen liegen und die Menschen waten dazwischen durch tiefen Matsch. Diese Bedingungen sind ein Nährboden für Krankheiten. Doch für warme Kleidung, Medikamente und Heizmaterial fehlt den Familien das Geld. Die Menschen, die dort leben, sind weitgehend auf sich allein gestellt. Fast alle leiden unter extremer Armut – und unter den schwierigen Bedingungen im Flüchtlingslager.
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst
Seit Ausbruch des Syrienkrieges arbeitet das Kindermissionswerk eng mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst (englisch Jesuit Refugee Service, JRS) zusammen: in Syrien, im Libanon und im Irak. In zahlreichen Projekten unterstützt der Jesuiten-Flüchtlingsdienst Kinder und ihre Familien, die vor Gewalt und Krieg in ihrer Heimat flüchten mussten und nun dringend auf Hilfe angewiesen sind. Neben der Versorgung mit Hilfsgütern kümmert sich unser Partner vor allem um die schulische Eingliederung der Flüchtlingskinder. Er verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und leistet dabei auch einen Beitrag, um die Spannungen zwischen den syrischen Flüchtlingsfamilien und der einheimischen Bevölkerung abzubauen.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Libanon
Im Libanon hat die Corona-Pandemie seit Februar 2020 zu mehreren Lockdowns geführt – mit verheerenden Folgen für die syrischen Flüchtlingsfamilien, die ihren Lebensunterhalt meist durch Gelegenheitsarbeiten verdienen. Seit März 2020 waren die Schulen im Libanon fast durchgehend geschlossen, wodurch die Bildungslücken noch größer geworden sind. Schon vorher hatte über die Hälfte der syrischen Flüchtlingskinder im Schulalter keinen Zugang zu Schulunterricht.
Warme Winterkleidung und Schulunterricht
Die Mitarbeitenden des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes, unseres langjährigen Partners in der Bekaa-Ebene, helfen dort, wo die Not am größten ist. Jetzt im Winter verteilen sie warme Winterkleidung an die Kinder und unterstützen die Familien mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Aber sie tun noch viel mehr:
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst hat im Distrikt Bar Elias drei Schulen für syrische Flüchtlingskinder gegründet. Denn in die örtlichen Schulen können die meisten von ihnen aufgrund fehlender Kapazitäten nicht aufgenommen werden.
Der mangelnde Zugang zu Bildung führt zu einer Katastrophe mit weitreichenden Folgen: Die Kinder gehen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen, Mädchen werden in Heiraten gezwungen. Perspektivlosigkeit und Frustration machen sich bei Jugendlichen breit, was sie anfälliger für Rekrutierungsbemühungen radikalislamischer Gruppen macht.
In den Schulen des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes bekommen die Kinder nicht nur Unterricht, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft – ein entscheidender Schritt, um mit der Situation im Flüchtlingscamp zurechtzukommen. Im Winter können sich die Schülerinnen und Schüler in den Schulen aufwärmen, und sie bekommen auch ein Frühstück: Das entlastet die Eltern.