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Kommt so, wie ihr seid!

Warum wir empfehlen, die Sternsinger nicht zu schminken

Wir empfehlen, die Kinder und Jugendlichen, die beim Sternsingen mitmachen, nicht zu schminken. Stattdessen sagen wir: Kommt so, wie ihr seid! Die FAQ auf dieser Seite erklären, warum. Mehr Infos und eine Methode zum Thema „Herkunft und Hautfarbe“ gibt’s hier.

Fragen und Antworten zum Schminken

Weil die Gleichung von Hautfarbe und Herkunft nicht mehr aufgeht: Schwarze Menschen kommen nicht „automatisch“ aus Afrika. Wenn früher ein Sternsinger schwarz geschminkt wurde, sollte er den „afrikanischen König“ darstellen. Dieser Sinn, den das Schminken einst hatte, ist heute nicht mehr erkennbar. Beim Sternsingen sind alle Kinder eingeladen, Könige zu sein. Sie dürfen sich unabhängig von ihrem Äußeren aussuchen, welchen König sie darstellen wollen.

Wir empfehlen: Kommt ins Gespräch! Sprecht im Vorbereitungsteam über das Thema. Bezieht, wenn möglich, auch die Sternsinger und die jugendlichen Begleitpersonen ein. Sensibilisiert euer Team und die Sternsinger für die Fragestellung. Ermutigt die Kinder, so zum Sternsingen zu kommen, wie sie sind. Macht deutlich, dass die Sternsingerinnen und Sternsinger Gesicht zeigen für eine Welt, in der jeder Mensch so angenommen und geachtet ist, wie er von Gott geschaffen wurde. 

Unsere Methode zum Thema „Herkunft und Hautfarbe“ und weitere Ressourcen findet ihr hier

Nein, das finden wir nicht. Wir haben sehr intensiv darüber nachgedacht, wie wir mit der Frage des Schminkens umgehen. Und wir sind bereit, dazuzulernen. Dazu gehört es für uns auch, Traditionen noch einmal anzuschauen und die Frage zu stellen: Ist es gut, dass wir so weitermachen?

In den sogenannten „Minstrel-Shows“ des 18. und 19. Jahrhunderts malten sich weiße Menschen in den USA schwarz an, um Menschen mit schwarzer Hautfarbe darzustellen. Diese Darstellung war abwertend gemeint. Sie transportierte Stereotypen und bediente rassistische Klischees. Der Begriff des „Blackfacing“ geht auf diese Praxis zurück. Heute wird der Begriff vielfach allgemein für die Darstellung von schwarzen Menschen (oder, wie man heute vielfach sagt, „People of Color“) durch schwarz geschminkte weiße Menschen verwendet. Wenn weiße Menschen sich schwarz schminken, wird das zunehmend als verletzend und ausgrenzend wahrgenommen. Auch deshalb empfehlen wir, die Sternsinger nicht zu schminken.

Nein, im Gegenteil. Jedes Kind kann beim Sternsingen mitmachen, ganz gleich, wie es aussieht oder woher es stammt. Hautfarbe, Herkunft und Geschlecht spielen beim Sternsingen keine Rolle.

Seit dem Mittelalter gibt es künstlerische Darstellungen, die einen der Heiligen Drei Könige mit schwarzer Hautfarbe zeigen. Die Könige standen für die damals in Europa bekannten Erdteile Europa, Afrika und Asien. Zugleich sollte symbolisch deutlich werden: Gott ist für alle Menschen Mensch geworden. Unabhängig von ihrer Herkunft bringen die Weisen aus dem Morgenland dem Jesuskind ihre Gaben dar. In unserer pluralen Gesellschaft leben jedoch seit Generationen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe zusammen. Die Hautfarbe gibt also keine Auskunft darüber, woher jemand kommt, welche kulturellen und sozialen Fähigkeiten dieser Mensch hat oder wovon er oder sie gesellschaftlich geprägt wurde.
 

Es kann gut sein, dass das so empfunden wird. Wenn man etwas anders macht, als man es früher gemacht hat, ist das durchaus eine Veränderung. Aber „Tradieren“ heißt: Überliefertes weiterführen. Es heißt nicht: Das Gleiche immer wieder genauso machen, wie es gemacht wurde. So werden unsere Gottesdienste heute anders gefeiert als vor 50 oder vor 500 Jahren. Dennoch sind sie im guten Sinne „traditionell“.

Einfach Ansprechen!

Fragen, Anregungen oder Wünsche zur Sternsingeraktion? So sind wir erreichbar!

 

0241.44 61-14